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Was tun wir genau und warum?

Zu den viel diskutierten CDR-Maßnahmen zählen aktuell vor allem die (Wieder-)Aufforstung von Wäldern, eine CO₂-negative Forstwirtschaft sowie der Anbau schnell wachsender Pflanzen, die für die Energiegewinnung verbrannt werden, wobei das anfallende Kohlendioxid abgeschieden und gespeichert wird (BECCS).

Bevor solche Maßnahmen in Klimaschutzprogramme aufgenommen und effektiv eingesetzt werden können, müssen ihre Potenziale sowie ihr möglicher Nutzen sorgfältig gegen mögliche Nebeneffekte abgewogen werden. Dazu gehören unerwünschte Auswirkungen auf das lokale Klima, der Rückgang der Artenvielfalt, sowie ein zunehmender Wettstreit um landwirtschaftliche Anbauflächen und Wasser, was sich negativ auf die Ernährungssicherheit auswirken kann. Hinzu kommt bei der Energiegewinnung aus Biomasse die Notwendigkeit, Kohlendioxid abzuscheiden und gegebenenfalls im Untergrund zu speichern – ein Ansatz, der nicht nur in Deutschland sehr kontrovers diskutiert wird. Dies zeigt beispielhaft auf, welche gesellschaftlichen und ethischen Herausforderungen mit dem Einsatz von CDR-Methoden verbunden sind. Bislang blieben diese kritischen Faktoren bei vergleichenden Analysen der Maßnahmen aber weitgehend unberücksichtigt.

Das Verbundprojekt STEPSEC geht nun diesen Schritt: Die Forschenden simulieren die großflächigen CO₂-Bindepotenziale von (Wieder-)Aufforstung, Forstwirtschaft und BECCS mit mehreren globalen, dynamischen Vegetationsmodellen – weltweit und mit einem Fokus auf Deutschland. Dabei werden die vielfältigen unerwünschten Auswirkungen sowie die Einflüsse verschiedener zukünftiger gesellschaftlicher Entwicklungen und Klimaszenarien in die Bewertung eingehen. Auf diese Weise identifizieren die Fachleute zusammen mit Entscheidungsträger*innen sowohl Synergien als auch Konflikte mit anderen Zielen einer nachhaltigen Entwicklung, etwa im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs).

STEPSEC bewertet die einzelnen CDR-Verfahren also grundsätzlich nicht nur aus naturwissenschaftlicher Perspektive, sondern fragt auch, ob gesellschaftliche Prozesse Barrieren für ihre Umsetzung darstellen. Die Forschenden erweitern dafür die Rahmenbedingungen für die Machbarkeitsbewertung von CDR-Methoden und fügen Kriterien der gesellschaftlichen Akzeptanz und ethischen Wünschbarkeit hinzu. Auf diese Weise trägt STEPSEC zu einer umfassenden interdisziplinären Bewertung landbasierter CDR-Methoden bei, die für eine fundierte Entscheidungsfindung in Deutschland und anderen Regionen benötigt wird. Hier finden Sie wichtige Publikationen und weiterführende Literatur zum Thema.

Projektleitung: Prof. Dr. Julia Pongratz, Ludwig-Maximilians-Universität München 
Projektlaufzeit: 01.10.2021 - 31.03.2025

beteiligte Wissenschafler*innen: 
Projektpartner:

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